Vor gut einem Jahr ging mein sehnlichster Wunsch endlich in Erfüllung!
Unsere dreiköpfige Familie wuchs um ein weiteres Mitglied.
Spike, ein 6-jähriger Spitz-/Terrier-Mischling aus einem polnischen Tierheim eroberte unsere Herzen und wurde nach reiflichen Überlegungen von uns adoptiert.
Zu Spikes Vorgeschichte gab es leider keine Informationen. Uns wurde nur gesagt, er sei kastriert (was leider nicht so war) und mit allem und jedem verträglich.
Spike lebte sich ziemlich schnell bei uns ein und wir merkten, daß dieser Hund nicht nur gute Eigenschaften im Gepäck hatte.
Die Verträglichkeit mit allem und jedem stellte sich als eine äußerst optimistische Aussage heraus, denn jeder Rüde, dem wir begegneten, wurde aufs Übelste angepöbelt und Spike geriet buchstäblich außer Kontrolle!
Man konnte sich nur wundern, wie eine gerade mal 9 kg schwere „Trethupe“ es schaffte jeden sonst noch so lieben Rüden zur Raserei zu bringen! Wenn läufige Hündinnen in der Umgebung waren, reichte bereits schon die Markierung eines „Revierrivalen“, um Spike in Mordgelüste zu versetzen.
Jeder Spaziergang wurde zum absoluten Spießrutenlauf und von Entspannung und Vergnügen waren wir meilenweit entfernt.
Auch Jagdtrieb war nicht gerade wenig vorhanden…selbst Autos, Fahrräder und Jogger waren – neben sich wirklich lohnenswerten Jagdobjekten – begehrte Ziele.
Draußen spielten wir für Spike – kurz gesagt – gar keine Rolle, er achtete nicht die Bohne auf uns.
Aber auch im Haus zeigte er sich teilweise vollkommen respektlos. Couch und Bett wurden in Beschlag genommen und bis aufs Letzte verteidigt.
Dieses Problem bekam ich zwar relativ schnell in den Griff, doch trotzdem versuchte er weiterhin mich zu kontrollieren, bzw. mir meine Führungsqualitäten abzusprechen.
Bei kleinsten Abweichungen des normalen Alltags, wie z. B. Besuch oder ein Erheben der Stimme, um den Sohn wieder in die Spur zu bringen, kam er angerannt, drängte sich dazwischen und versuchte die Dinge für mich zu regeln.
Die anfängliche Freude über unser neues Familienmitglied verwandelte sich so langsam in einen nie gewollten kleinen Albtraum!
Mir wurde schnell klar, dass wir dringend Hilfe benötigten.
Gesagt, getan… Besuch einer Hundeschule und etliche Termine mit „Fachpersonal“ wurden gemacht. Das Ende vom Lied war jedoch,daß auch das alles nicht weiterhalf…
In meiner absoluten Verzweifelung „lief“ mir Frau Lukas im Internet über die Füße… Ich setzte zwar ehrlich gesagt keinen Pfifferling darauf, dass sich mit Ihr etwas bessern würde, aber als letzten Versuch wollte ich es dennoch probieren.
Und was soll ich sagen, schon der erste Besuch schlug ein wie eine Granate!
Rosie erkannte sofort, dass nicht nur der Hund, obwohl er schon über ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein verfügt, an dieser Situation schuld ist. Nein, auch ich habe dazu beigetragen, denn letztendlich habe ich zwar versucht Spike seine Grenzen aufzuzeigen, dies jedoch nicht mit der nötigen Ruhe und ausreichenden Konsequenz. Der Hund konnte mich bis dato nicht als Chef akzeptieren, da ich auch nicht als solcher agierte.
Als erstes hieß es nun diesen Kreislauf zu durchbrechen und Dank Frau Lukas einfachen, aber sehr effektiven Ratschlägen, klappte dies wesentlich leichter als erwartet.
Sogenannte Schlüsselreize wurden uninteressant gemacht, sprich z.B. Leineklappern hieß nicht mehr zwangsläufig Hund kommt angerannt und wir gehen raus, sondern wir klapperten mindestens 30 Mal am Tag und gingen aber nur soviel raus wie sonst auch. Bei jedem Klappern ohne folgendem Spaziergang wurde die Leine wortlos wieder hingelegt und es passierte sonst rein gar nichts. Nach diesem Prinzip handelten wir ab nun mit unzähligen Dingen.
Und siehe da, nach gar nicht langer Zeit zeigte dies deutlich seine Wirkung.
Im Haus trug Spike nun grundsätzlich ein Halsband mit einer Schnur dran, denn so konnte er sich unseren Kommandos nicht mehr entziehen. Hörte er nicht, konnten wir einfach nachhelfen.
Mittlerweile hört er auch ohne Nachhelfen auf unsere Kommandos.
Auch habe ich gelernt den Hund nicht den ganzen Tag „zuzutexten” und für Ihn als Echolot zu fungieren. Drinnen konnte er ja gar nicht mehr filtern, ob meine Ansprache an Ihn als Kommando gerichtet war oder ob ich mal wieder einen Schwank aus dem Leben zum Besten gab. Draußen mußte er so ja auch nie Blickkontakt zu mir halten, denn er konnte mich ja ständig hören und Hunde können bekannterweise ja auch auf sehr große Distanzen hervorragend hören…
Um Spike nun klar zu machen, daß er nur Spaß beim Spaziergang hat, wenn er auf mich achtet, zeigte mir Frau Lukas den richtigen Umgang mit der Schleppleine. Auch diese Übung funktionierte ganz hervorragend!
Bereits nach gut einer Woche drehte Spike sich ständig nach mir um und kam, wenn man Ihn rief.
Das Geheimnis der Sache lag einfach darin, mich für Ihn hoch interessant und unabdingbar zu machen.
Frau Lukas formulierte das so: Sei Kleopatra für Deinen Hund!
Alles in allem entwickeln Spike und ich uns zu einem tollen Team, in dem meine Kleopatraposition voll akzeptiert und geschätzt wird.
Einzig an den Rüdenbegegnungen muß noch einiges an Arbeit geleistet werden, aber Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden…
Ich kann Frau Lukas, und natürlich Lilly, nur ein riesengroßes Kompliment und Dankeschön aussprechen!
Eine kompetentere „Hundefachkraft“, die einen auch außerhalb der vereinbarten Termine absolut zuverlässig betreut, und einen ganz speziellen Charm besitzt, ist mir noch nie begegnet.
Absolut empfehlenswert und bei mir von nun an nicht mehr letzte Rettung, sondern erste Wahl!