Ein Unfall wirft Sammy aus der Bahn

Im Mai 2018 kam Sammy, ein Whippet-Mischling aus Kreta, im Alter von 6 Monaten zu uns.
Er war ein Angsthund, der auch schon mal die Zähnchen zeigte, wenn ihm eine fremde Person zu nah kam.
Auch die Leinenführigkeit ließ sehr zu wünschen übrig.
Der Besuch einer Hundeschule brachte nicht die gewünschten Erfolge sondern verschlimmerte alles eher noch.
So fanden wir auf der Suche nach Hilfe Rosie im Internet.
Rosie machte uns nach dem ersten Treffen mit ihrer direkten aber herzlichen Art darauf aufmerksam, was wir ändern mussten um ihm den Stress zu nehmen und die Sicherheit zu geben die er brauchte.
Nach ein paar Terminen merkten wir schon enorme Fortschritte.
Sammy ging sogar auf Fremde zu, um sich seine Streicheleinheiten einzufordern.
Es war unglaublich wie er sich veränderte.
Doch im Februar 2024 änderte sich alles leider wieder.
Beim wandern in der Eifel stürzte ich schwer und brach mir dabei mehrfach den Oberschenkel. Sammy war dabei und stand unter Schock, weil er alles mitbekam.
Er versuchte nach den Rettungssanitätern und anderen Hilfeleistenden zu schnappen.
Nach einem einwöchigen Krankenhausaufenthalt kam ich wieder nach Hause.
Die ersten 2,5 Monate durfte ich das Bein kaum belasten und war nur mit Krücken in der Wohnung unterwegs.
In dieser Zeit kam Sammy natürlich viel zu kurz. Die Gassirunden morgens, mittags und abends wurden auf ein Minimum reduziert, da mein Mann neben seiner Arbeit ja auch noch Haushalt schmeißen und mir bei alltäglichen Sachen Hilfe leisten musste.
Fremde Nachbarn die sich anboten, wurden von Sammy nicht akzeptiert und verbellt, zur Not wurde auch geschnappt.
Sammy lag in diesen 2,5 Monaten fast die ganze Zeit neben mir auf dem Sofa. Ich kam mir bewacht vor. Er war nicht ausgelastet und auch mit ein paar Denk- und Suchspielchen zur Beschäftigung war es nicht getan. Sammy änderte sein Wesen genau wie ich. Ich kam mir hilflos und traurig vor, weil ich nicht die gewohnten langen Spaziergänge mit Sammy machen konnte die uns beiden so viel Spaß machten und unsere Beziehung festigten. Diese Stimmung übertrug sich auch auf Sammy.
Er zog bei den im Vergleich kleinen Gassirunden mit ganzer Kraft in die Leine, so dass er kaum zu halten war und ignorierte die Worte meines Mannes an ihn komplett. Teilweise pöbelte er auch an der Leine, was vorher nie ein Thema war. Für meinen Mann war das zusätzlicher Stress dem er nicht mehr gewachsen war und auch aus dem Weg gehen wollte.
Sammy wollte auch nicht mehr stundenweise bei Familienangehörigen und Freunden bleiben und bellte dort wie wild.
Die Situation spitzte sich immer mehr zu und ich zog Rosie hinzu.
Wir trafen uns und ich erzählte ihr von all den Problemen.
Sie meinte das der Grundstein des Problems die fehlende Auslastung sei und wenn da nichts geändert würde, würde ich in ein paar Monaten noch immer nicht mit Sammy alleine gehen können.
Wir übten wieder wie 2018, den Richtungswechsel und Rückruf an der langen Schleppleine, so dass er ordentlich an Strecke zurücklegen musste.
Dadurch das er gefordert wurde, war er nach den einzelnen Stunden immer ziemlich müde aber ausgeglichen. Schon nach der 2. Trainingsstunde zeigten sich sichtbare Erfolge. Nach der 4. Trainingsstunde kann ich inzwischen auch wieder kleinere Strecken (wegen meinem Bein) alleine mit Sammy an der Schleppleine spazieren gehen. Er hört wieder auf‘s Wort.
In einer Einzelstunde mit meinem Mann machte sie ihm klar, das er trotz allem Stress (der ja inzwischen viel weniger ist, weil ich wieder selbstständiger bin) ausgiebigere Spaziergänge mit Sammy machen muss um ihn auszulasten.
Diese Zeit nimmt er sich nun auch und es klappt wieder ganz toll und die beiden haben auch Spaß dabei, der zwischenzeitlich ja auf der Strecke blieb.
Sammy ist wieder offen für andere, auch fremde Personen, und auch das pöbeln an der Leine ist Vergangenheit. Er hat gemerkt das er mich nicht zu beschützen braucht.
Wir 3 haben zusammen mit Rosie diese doch sehr große Belastungsprobe und Krise gestärkt überwunden und danken dafür Rosie von ganzem Herzen!!!

Claudia, Karsten & Sammy