Greti kam vor einem dreiviertel Jahr zu uns. Sie war damals 11 Monate alt und hatte schon eine heftige Geschichte hinter sich: Straßen- und Tierheimleben in Ungarn, von dort in die Auffangstation in Rösrath und dann zu einer Pflegestelle in der Eifel.
Greti war nach alldem total verängstigt, als sie bei uns ankam – und wir waren völlig unerfahren im Umgang mit einem Hund. Nach wenigen Wochen verlor sie ihre Angst allmählich und begann stattdessen alles und jeden anzukläffen, anzuspringen und sogar zu schnappen. 8 Monate Hundeschule und diverse Einzeltrainings brachten keine Besserung und wir trauten uns kaum noch mit dem Hund aus dem Haus. Auch für den Familienfrieden war die Situation nicht gerade förderlich.
Als letzten Versuch rief ich bei Rosie Lukas an, sie war uns empfohlen worden.
Zweimal nur war sie bei uns – und hat nicht mit dem Hund gearbeitet, sondern vor allem mit mir. Zum ersten Mal hat mir jemand „übersetzt“, was von meiner Sprache und meinen Gesten bei unserem Hund ankam – und was nicht. Wir haben gelernt, mit der Schleppleine umzugehen und Greti nach und nach beizubringen, wie sie ihre neue Freiheit nutzen kann. Jetzt braucht sie keine Hunde, Jogger und Radfahrer mehr zu vertreiben und kann sich aufs Rennen, Spielen und Toben konzentrieren oder sogar total entspannt neben uns herlaufen. Und auch unserem Sohn hat Rosie gezeigt, wie Greti endlich die Kameradin wird, die sie von Anfang an sein sollte. Das „Hundeleben“ macht jetzt richtig Spaß!
Nach ihrem zweiten Besuch hat Rosie gesagt: „So, jetzt braucht ihr mich nicht mehr.“
Stimmt – ich glaube, wir kriegen das hin – und im Zweifel, Rosie, haben wir ja deine Telefonnummer!Greti