Es gibt diese Tage im Leben, die man nie mehr vergisst.
Bei mir ist es der 30. Dezember 2010.
An dem Tag habe ich meinen Traum-Hund zum ersten Mal gesehen. Erst zwei Wochen alt und doch schon so niedlich und agil. Mit 10 Wochen durften wir ihn dann mit ins wohlbehütete zu Hause nehmen. Justus haben wir ihn genannt. Auf Deutsch bedeutet der Name so viel wie “der Gerechte” oder “gerecht”. Doch was sich am 9. September 2011 abspielte war alles andere als gerecht:Als wir, die gesamte Familie, aus dem Sommerurlaub zurück kehrten und Justus bei unserem Dogsitter abgeholt haben, ertasteten wir einen Knoten auf der rechten Bauchseite. Wir waren alle sehr geschockt und sind sofort zum Tierarzt gegangen. Er musste entfernt werden. Einen Tag später nach der operativen Entfernung dieser Geschwulst, die furchtbare Diagnose: Malignes Lymphom, Krebs. Die Tierärztin machte uns wenig Hoffnung und sagte, er hätte noch eine Lebenserwartung von acht Wochen. Für uns war klar: dass wir Justus nicht unnötig leiden sehen wollte, und machten ihm ab diesem Zeitpunkt das Leben so schön wie es nur ging. Kochten für ihn Omelett, machten Schnitzel, luden ihn aufs Bett oder auf die Couch ein, und wenn er mal knurrte und keine Lust zum spazieren gehen hatten akzeptierten wir das.
Überhaupt haben wir ihn in dieser Zeit sehr verhätschelt, wir haben ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Fünf Wochen ging das so, bis die Tierärztin erneut anrief und uns mitteilte, dass das Labor einen Fehler gemacht hatte und die Geschwulst in Wahrheit gutartig war. Erlösung, pure Erlösung. Nichts stand einem langen Hunde-Leben für Justus mehr im Wege. Nach einem halben Jahr stellten wir jedoch mit Erschrecken fest, dass Justus uns alle, voll im Griff hatte. Als ich ihn von meinem Bett haben wollte, ignorierte er meine Anweisung, fletschte die Zähne und knurrte mich an. Die Spitze vom Eisberg war, als er meine Mutter ins Handgelenk gebissen hatte. Uns war klar, jetzt benötigten wir dringend professionelle Hilfe. Unsere Tierärztin gab uns die Telefonnummer von Frau Lukas. Wir riefen sie umgehend an, schilderten ihr unser Problem und sie sagte zu, am nächsten Morgen zu kommen. Sie erklärte uns, dass wir Justus zu sehr vermenschlicht hätten und er sich als Rudelführer der Familie ansah. Mit praktischen Tipps und wertvollen Anregungen haben wir Justus verhalten schnell wieder in den Griff bekommen.
Frau Lukas sei Dank, denn ohne ihre professionelle Hilfe wüssten wir nicht, ob wir Justus behalten hätten. Jetzt können wir wieder das Zusammenleben mit Justus genießen und freuen uns jeden Tag aufs neue so einen gut erzogenen Hund zu haben.